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Serielles & modulares Bauen: Wald/ Forst stark geschädigt / Holzbau - Überangebot oder Vertriebsproblem?
Stagnierende Nachfrage, steigendes Angebot

Wald/Forst stark geschädigt
Die Ergebnisse der jüngsten Bundeswaldinventur verdeutlichen die schwerwiegenden Auswirkungen der Klimakrise auf die deutschen Wälder. Bisher als bedeutende Kohlenstoffsenke bekannt, hat sich der Wald nun zu einer Kohlenstoffquelle gewandelt – ein deutlicher Hinweis auf den dringenden Handlungsbedarf. Stürme, Dürreperioden und Schädlinge, insbesondere der Borkenkäfer, haben den Wald so geschwächt, dass der Kohlenstoffaustausch negativ ausfällt: Seit 2017 gingen beeindruckende 41,5 Millionen Tonnen Kohlenstoff verloren, da der Zuwachs neuer Biomasse die Verluste nicht mehr ausgleichen kann.

Dieses Szenario unterstreicht die Dringlichkeit eines klimabedingten Waldumbaus, der nicht nur die Resilienz unserer Wälder gegen extreme Wetterereignisse stärken, sondern auch die Biodiversität fördern und langfristig die Kohlenstoffbindung wieder erhöhen könnte. [Bundeswaldinventur: Deutscher Wald durch Klimakrise erheblich geschädigt]
Angesichts der alarmierenden Waldschäden durch die Klimakrise fordern Experten eine Anpassung der CO₂-Senkenziele im LULUCF-Sektor (Land Use, Land-Use Change, and Forestry) im Klimaschutzgesetz. Die bisherigen Zielvorgaben gelten als unrealistisch hoch, da die Wälder durch klimabedingte Belastungen wie Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall zunehmend geschwächt sind und kaum noch als verlässliche Kohlenstoffsenken fungieren können. Eine Reduzierung der CO₂-Senkenziele würde nicht nur den tatsächlichen Zustand der Wälder widerspiegeln, sondern auch eine realistischere Planung für den Klimaschutz und die Wiederherstellung der Waldökosysteme ermöglichen.
Prof. Dr. Andreas Bolte, Leiter des Thünen-Instituts für Waldökosysteme, sagt im Interview:
„… heißt aktiver Waldumbau auch, dass Kohlenstoffvorräte, also Bäume geopfert werden müssen. (…) Damit das überhaupt geht, müssen die starren Vorgaben im Klimaschutzgesetz angepasst werden. (…) Gerade beim Wald ist es möglicherweise nötig, erstmal Ziele zu verfehlen, um langfristig einen klimaresilienten Wald zu ermöglichen. Wenn wir den Wald umbauen, kann es gut sein, dass wir ab 2050 wieder wesentlich produktivere Wälder haben. Aber die Lücke zwischen heute und dann muss vom Gesetzgeber ermöglicht werden.“ ["Der Wald kann nichts dafür"]
In den letzten Jahren sind zahlreiche Giga-Holzbauwerke entstanden, jedoch oft ohne Klarheit über die Herkunft und Nachhaltigkeit des eingesetzten Holzes. Ab dem Sägewerk wird die Holzlieferkette häufig zur Blackbox, was bedeutet, dass Herkunft und ökologische Verantwortung oft schwer nachvollziehbar sind. Die jüngste Bundeswaldinventur wirft zudem Zweifel auf, ob die Wälder langfristig die nötige Leistungsfähigkeit und Ressourcennachhaltigkeit aufrechterhalten können, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob sich mit Holz tatsächlich kostengünstig Gebäude errichten lassen, die über die typischen Gebäudehöhen heimischer Bäume hinausreichen und höheren Bauklassen gerecht werden.
Teil 1: Holzbau - Überangebot oder Vertriebsproblem?
Serielles und modulares Bauen gewinnt in der Bauindustrie zunehmend an Bedeutung. Standardisierte Prozesse, Robotik und Vorfertigung ermöglichen schnellere Bauzeiten und kosteneffiziente Lösungen, die dringend benötigten Wohnraum schaffen könnten. Doch trotz dieser Vorteile bleibt der breite Durchbruch aus. Ein Grund könnte das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sein:
Handelt es sich um ein Überangebot an Herstellern, oder scheitern innovative Bauformen an Vertriebsstrategien und/oder Marktakzeptanz?
In diesem Newsletter beleuchten wir die Herausforderungen und Potenziale des seriellen Bauens und fragen: Warum erreichen die ambitionierten Ziele der Marktteilnehmer nicht die geplanten Produktionskapazitäten?
In diesem Newsletter gehen wir dieser Frage auf den Grund und beleuchten die komplexen Herausforderungen und Potenziale dieser innovativen Bauformen.
Marktteilnehmer versprechen ambitioniert, tausende Wohnungen jährlich bauen zu können – aber was steckt hinter diesen Versprechen? Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass lediglich ein geringer Prozentsatz der tatsächlichen Produktionskapazitäten voll ausgeschöpft wird.
Die Herausforderung: Timing und Detailgenauigkeit
Die serielle Bauweise erfordert frühzeitig detaillierte Planung. Übliche Vergabe- und Ausschreibungsprozesse verzögern jedoch den Vertragsabschluss oft bis in späte Planungsphasen. Dies führt zu Spannungen, da Bauherren und Architekten zwar "baubare" Lösungen suchen, gleichzeitig aber flexibel bei der Herstellerwahl bleiben möchten. Werden Hersteller frühzeitig einbezogen, passt sich die Planung oft so spezifisch an ein bestimmtes System an, dass alternative Systeme kaum umsetzbar sind.
Ein Beispiel: Ein Architekt empfiehlt möglicherweise den Einsatz der BSP/CLT-Bauweise, weil er in früheren Projekten positive Erfahrungen gesammelt hat, die Bauweise den Anforderungen der Musterholzbaurichtlinie entspricht und sie von zahlreichen Herstellern angeboten wird. Trotzdem darf man die höheren Kosten nicht außer Acht lassen. Aus meiner Erfahrung ist ein vergleichbares Gebäude in Holzmassivbauweise, wie etwa CLT, in der Regel etwa 10–15 % teurer als eine Alternative in Holzleichtbauweise (zum Beispiel in Ständer- oder Skelettbauweise). Darüber hinaus folgt die Holzmassivbauweise ganz anderen statischen Prinzipien, die einen erheblichen Einfluss auf die Grundrissgestaltung haben können – besonders bei der 3-D-Modulbauweise, wo feste, tragende Wände in der Planung mit BSP/ CLT berücksichtigt werden müssen.
Die SUSTAINABUILT®-Methode: Ein Lösungsansatz
Die von mir entwickelte SUSTAINABUILT®-Methode basiert auf langjähriger Erfahrung im Bereich der Projekt- und Produktentwicklung für das serielle Bauen und ermöglicht eine skalierbare, präzise planbare Lösung für das serielle Bauen.
In frühen Projektphasen analysieren wir verschiedene Bauweisen und führen fundierte Kostenvergleiche durch – einschließlich grauer Energie. Diese Methode bietet eine Entscheidungsgrundlage, die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit vereint, bevor Planungsverträge „scharf“ geschaltet werden.

Durch den Einsatz standardisierter Prozesse und Materialien sowie einem großen Netzwerk an Fertigungspartnern kann SUSTAINABUILT® die Bauzeit optimieren und Kosten reduzieren. Diese Vorteile spiegeln sich in einer strukturierten Planung und besseren Planbarkeit wider.
SUSTAINABUILT® arbeitet materialunabhängig: Beton, Holz, Stahl oder hybride Elemente sind möglich. Auch Bricks aus RC-Beton oder Holz werden berücksichtigt. So wird das nachhaltigste Bausystem für jedes Projekt identifiziert.

FAQ zu SUSTAINABUILT®
Welche Leistungen können durch SUSTAINABUILT® abgebildet werden?
Die SUSTAINABUILT®-Methode baut sich modular auf und passt sich auf die Bedürfnisse der Kunden an.
Im ersten Schritt wird geprüft, ob Ihr Bauvorhaben für diese Methode geeignet ist. Die Ersteinschätzung ist für Sie kostenlos. Es können unterschiedlichste Assetklassen realisiert werden.
Die Leistungen umfassen u.a.:
Machbarkeitsstudien (technisch und wirtschaftlich)
Consulting im Bereich des vorgefertigten Bauens (Projektentwickler, Bestandshalter, Prop- & Contech-Unternehmen, produzierende Betriebe)
Produktentwicklung
Ausschreibung
Service-Development
Projektsteuerungsleistungen
Bauherrenvertretung
Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen (statisch & dynamische Finanzanalysen)
Über das SUSTAINABUILT®- Netzwerk können die nachstehenden Leistungen angeboten werden:
Objektplanung
Fachplanung
Generalplanung
LCA/LCAA
Totalunternehmer
Erwirkung ABG/VBG
GÜ-Leistungen
GU-Leistungen / Teil-GU-Leistungen
etc.
Warum setzt SUSTAINABUILT® nicht ausschließlich auf Holz?
Für jedes Bauvorhaben wird das nachhaltigste System unter Berücksichtigung der spezifischen Projektanforderungen und aller Nachhaltigkeitsaspekte ermittelt.
In der nächsten Ausgabe werden wir die SUSTAINABUILT®-Methode detaillierter vorstellen und das 5-stufige Vorgehen erläutern.
Mit uns zusammenarbeiten?
Lassen Sie uns in einem unverbindlichen Erstgespräch gemeinsam Potenziale und Möglichkeiten entdecken. Bei diesem Termin nehmen wir uns exklusiv Zeit für Ihr Anliegen.
Wir werden Ihre Ziele, Ihre Herausforderungen im täglichen Projektgeschäft besprechen und gemeinsam festlegen, wie wir Sie dabei unterstützen können.
Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und erfahren Sie mehr über die Vorteile für Ihr nächstes Projekt.
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!
Herzliche Grüße und bis dahin
Martin Schuy
