- SUSTAINABUILT®
- Posts
- Serielle Sanierung - modulares Bauen für den Bestand
Serielle Sanierung - modulares Bauen für den Bestand
Während neu gebaute Gebäude hohe Energiestandards erfüllen, stagniert die energetische Modernisierung bestehender Gebäude
In Deutschland gibt es rund 22 Millionen Gebäude, die etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen verursachen. Während neu gebaute Gebäude hohe Energiestandards erfüllen, stagniert die energetische Modernisierung bestehender Gebäude. Der aktuelle Gebäudebestand ist veraltet und erfüllt nicht mehr die Anforderungen an Barrierefreiheit, Komfort und Energieeffizienz. Dennoch spielen diese Gebäude eine wichtige Rolle bei den Klimazielen, da die meisten vor 1977 ohne Wärmeschutzrichtlinien gebaut wurden. (vgl. dena_Gebaeudereport_2023.pdf eingesehen am 29.11.2023, um 22:31 Uhr)
Bis 2050 sollen alle Gebäude klimaneutral modernisiert werden, was die Bauindustrie vor große Herausforderungen stellt.
Um Sanierungen zu fördern, wurde im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) der Bonus "Serielles Sanieren" eingeführt, der die Nutzung vorgefertigter Fassaden- und Dachelemente unterstützt. (vgl. Serielles Sanieren – der neue Bonus | KfW eingesehen am 29.11.2023, um 22:45 Uhr)
Diese Methode soll die Sanierungsraten erhöhen und ermöglicht im Vergleich zu herkömmlichen Methoden eine einfachere und schnellere Montage.
Der Einsatz vorgefertigter Holzelemente im Neubau ist gängige Praxis und hat sich auch im Sanierungsbereich etabliert. Serielles Sanieren, besonders für einfachere und ähnliche Gebäude, bietet wirtschaftliche Sanierungslösungen für rund 2,3 Millionen Gebäude, darunter viele aus den 1950er bis 1970er Jahren. Dies ist wichtig, da die Mieten in diesen Gebäuden aus sozialen Gründen nicht steigen dürfen. Es besteht Potenzial, etwa 1,1 Millionen kostengünstige Wohnungen durch Aufstockungen zu schaffen.
Sanierung mit vorgefertigten Holzelementen ermöglicht die Aufstockung bestehender Gebäude und bietet das Potenzial, zwischen 3,8 und 6,5 Millionen Wohneinheiten zu renovieren, wobei das Marktvolumen zwischen 30 und 120 Milliarden Euro liegen könnte. (vgl. Studie bestätigt Potenzial durch Aufstockung / 2,7 Millionen Wohnungen - Architektur und Architekten - News / Meldungen / Nachrichten - BauNetz.de eingesehen am 29.11.2023, um 23:45 Uhr) Die Erhaltung bestehender Gebäude birgt ökologisches Potenzial im Gegensatz zu Abriss und Entsorgung von Baumaterialien.
Die Modernisierung bestehender Gebäude mittels vorgefertigter Holzrahmenelemente bietet eine hochwertige und vielseitige Methode zur Angleichung des Standards an Neubauten. Diese Methode erfüllt nicht nur ökonomische, baurechtliche und konstruktive Anforderungen wie Wärme-, Brand- und Schallschutz sowie Stabilität und Erdbebensicherheit, sondern ermöglicht auch architektonische Verbesserungen.
Dank des geringen Gewichts der Holzelemente bietet die Holzbauweise technische Vorteile. Computergesteuerte Fertigungstechniken ermöglichen die Produktion selbst komplexer Bauteile in Serienproduktion.
Die Integration von vorgefertigten Bauteilen bietet Möglichkeiten zur Verbesserung der thermischen Behaglichkeit, der Brandsicherheit und ermöglicht die Einbindung von Haustechnikkomponenten. Solche Sanierungsmethoden können die Anzahl von Wohneinheiten erhöhen und sind oft während des laufenden Betriebs oder mit nur kurzen Unterbrechungen der Nutzung umsetzbar.
Die Entscheidung für den Einsatz vorgefertigter Fassadenelemente sollte bereits in einem frühen Stadium der Planung getroffen werden. Der Planungsprozess gliedert sich in drei Schritte:
Zunächst wird eine digitale Vermessung durchgeführt, um das Volumen des Gebäudes sowie dessen genaue Formen präzise zu erfassen und in ein 3D-Modell zu übertragen. Diese erfassten Daten bilden die Grundlage für die weiteren Planungsschritte.
Die Gesamtplanung erfolgt dann von der Vorplanung bis zur Realisierung unter Einbeziehung aller Beteiligten, um einen reibungslosen Bauprozess sicherzustellen. Hierbei kommt die Methode des Building Information Modeling (BIM) zum Einsatz, bei der alle relevanten Informationen im 3D-Modell für sämtliche Planungsbeteiligte zugänglich gemacht und bearbeitet werden können. Schnittstellen und zugehörige Daten werden dabei klar definiert. Im letzten Schritt erfolgt die spezifische Planung für den Holzbau, wobei das 3D-Modell entweder direkt aus der BIM-Planung in die Holzbausoftware übertragen wird oder bereits während der Vermessung erstellt wurde. Dies ermöglicht eine präzise Anpassung der Fassadenelemente an das Gebäude, die wie eine maßgeschneiderte zweite Haut wirkt. Auf Grundlage der Holzbau-Planung werden dann die entsprechenden Daten für die Produktion erstellt.
Die Fassadenelemente werden durch eine Ausgleichsdämmschicht befestigt, um Wärmebrücken zu verhindern. Der Einbau neuer Fenster und Türen mit Dreifachverglasung verbessert den Schallschutz.
Die Montage der Elemente erfolgt von einem Fassadengerüst oder alternativ mit Arbeitsbühnen. Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht eine schnelle Montage und reduziert die Baustellenzeit, was insbesondere in städtischen Gebieten vorteilhaft ist und das Gebäude während des Baus vor Witterungseinflüssen schützt. (vgl. IDH-Serielles-Sanieren-2023-06_print150dpi_230912.pdf (informationsdienst-holz.de eingesehen am 30.11.2032, um 00:13 Uhr)
Ich freue mich über den Austausch zu diesem Thema! Abonnieren Sie meinen Newsletter/Kanal, um wichtige Updates und Entwicklungen des seriellen und modularen Bauens nicht zu verpassen.
Mit uns zusammenarbeiten?
Lassen Sie uns in einem unverbindlichen Erstgespräch gemeinsam Potenziale und Möglichkeiten entdecken. Bei diesem Termin nehmen wir uns exklusiv Zeit für Ihr Anliegen.
Wir werden Ihre Ziele, Ihre Herausforderungen im täglichen Projektgeschäft besprechen und gemeinsam festlegen, wie wir Sie dabei unterstützen können.
Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und erfahren Sie mehr über die Vorteile für Ihr nächstes Projekt.
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!
Herzliche Grüße und bis dahin
Martin Schuy
