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Der Gebäudetyp E - ein GAMECHANGER für das serielle und modulare Bauen?

Der Gebäudetyp E ist eine neue Initiative zur Vereinfachung und Kostensenkung im Bauwesen, die von der Bayerischen Architektenkammer entwickelt wurde.

In der heutigen Newsletterausgabe befassen wir uns mit dem neuen Gesetztesentwurf "Gebäudetyp E" und wie dieser Einfluss auf die Zukunft des seriellen und modularen Bauen hat.

Zum Gesetztesentwurf:

Der Gebäudetyp E ist eine neue Initiative zur Vereinfachung und Kostensenkung im Bauwesen, die von der Bayerischen Architektenkammer entwickelt wurde. Das "E" steht für "einfach" oder "experimentell". Ziel ist es, das Bauen durch Reduzierung der komplexen Normen und technischen Vorschriften zu vereinfachen, ohne die grundlegenden Schutzziele wie Standsicherheit, Brandschutz und gesunde Lebensverhältnisse zu vernachlässigen (Bundesarchitektenkammer e.V.) (BYAK).

Der Referentenentwurf sieht vor, dass Bauherrinnen und Planerinnen Abweichungen von bestimmten bautechnischen Standards wie Schallschutz, Haustechnik oder Stellplatzanforderungen individuell vereinbaren können. Dies soll insbesondere für fachkundige Auftraggeber gelten und die bestehenden Gebäudeklassen ergänzen, nicht ersetzen (do up) (DABonline | Deutsches Architektenblatt).

Die ersten 19 Pilotprojekte in Bayern, die im Dezember 2023 gestartet wurden, umfassen verschiedene Wohnbauprojekte, Schulen und ein Verwaltungsgebäude. Diese Projekte sollen wissenschaftlich begleitet werden, um die Auswirkungen auf Baukosten, Bauzeit und technische Komplexität zu evaluieren (BYAK) (NaturePlus).

Diese Initiative wird auch auf Bundesebene unterstützt und könnte eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen im deutschen Bausektor spielen, wie z.B. Wohnraummangel, steigende Baukosten und die Notwendigkeit nachhaltigen Bauens (BYAK) (do up). (Vgl. Einfaches Bauen: Referentenentwurf für Gebäudetyp E (immobilienmanager.de)

"Das Gebäudetyp-E-Gesetz sieht im Wesentlichen drei Änderungen des Bauvertragsrechts vor: (1) der Begriff der „anerkannten Regeln der Technik“ soll konkreter gefasst werden. Es soll erreicht werden, dass reine Komfort-Standards im Allgemeinen nicht als „anerkannte Regeln der Technik“ gewertet werden; (2) ferner soll in Verträgen zwischen fachkundigen Unternehmern die Abweichung von „anerkannten Regeln der Technik“ erleichtert werden; (3) schließlich soll ein Abweichen von „anerkannten Regeln der Technik“ nicht mehr automatisch ein Sachmangel sein." (Einfaches Bauen: Referentenentwurf für Gebäudetyp E (immobilienmanager.de) eingesehen am 13.07.2024)

Welche positiven Einflüsse hat das neue Gesetzt zum Gebäudetyp E auf das serielle und modulare Bauen?

Durch die Vereinfachung und Verringerung der baulichen Normen und Vorschriften kann der Materialaufwand gesenkt werden. Dies führt zu einer Reduzierung der Baukosten und des Materialverbrauchs. Dadurch werden nicht nur die Baukosten gesenkt, sondern auch der Ressourcenverbrauch reduziert, was wiederum die Umweltbelastung verringert (NaturePlus) (do up).

Zu dem fördert der Gebäudetyp E innovative und ressourcenschonende Bauweisen, indem er Bauherrinnen und Planerinnen die Möglichkeit bietet, experimentelle und nachhaltige Ansätze umzusetzen, die sonst durch strenge Normen eingeschränkt wären. Beispiele hierfür sind der Einsatz alternativer Baustoffe wie Holz und Leichtbeton sowie innovative Baukonzepte, die weniger Energie und Ressourcen benötigen (BYAK) (NaturePlus).

Durch die Flexibilität, von bestimmten technischen Standards abweichen zu können, wird die Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten erheblich erleichtert. Dies ermöglicht es, nachhaltige Konzepte wie die Nutzung von Passivhaus-Technologien, die Integration erneuerbarer Energien und die Gestaltung energieeffizienter Gebäude umzusetzen, ohne dabei auf übermäßige technische Komplexität zurückgreifen zu müssen (do up) (DABonline | Deutsches Architektenblatt).

Darüber hinaus stärkt die Förderung einfache und flexible Bauweisen die Kreislaufwirtschaft, da Gebäude so gestaltet werden können, dass sie leichter rückgebaut werden können und die verwendeten Materialien wiederverwendet oder recycelt werden können. Dies trägt zur Nachhaltigkeit und zur Schonung von Ressourcen bei (NaturePlus) (do up).

Die Pilotprojekte zum Gebäudetyp E werden wissenschaftlich begleitet, um die Auswirkungen auf Nachhaltigkeit, Baukosten und Bauzeit zu evaluieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, nachhaltige Baupraktiken weiter zu verbessern und deren breite Implementierung zu fördern (BYAK) (DABonline | Deutsches Architektenblatt).

Fazit

Insgesamt unterstützt das Gesetz zum Gebäudetyp E nachhaltiges Bauen, indem es Flexibilität und Innovation fördert, Ressourcen schont und die Baukosten senkt, während es gleichzeitig sicherstellt, dass grundlegende Sicherheits- und Gesundheitsstandards eingehalten werden.

Das Gesetz zum Gebäudetyp E bietet signifikante Vorteile für das nachhaltige Bauen. Durch die Reduzierung von Baukosten und Materialverbrauch fördert es einen geringeren Ressourcenverbrauch und eine umweltfreundlichere Bauweise. Zudem ermöglicht es die Umsetzung innovativer und ressourcenschonender Bauweisen, die sonst durch strenge Normen eingeschränkt wären.

Die Flexibilität bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten, wie Passivhaus-Technologien und erneuerbaren Energien, wird ebenfalls gestärkt. Darüber hinaus unterstützt das Gesetz die Kreislaufwirtschaft, indem es den Rückbau und die Wiederverwendung von Materialien erleichtert. Die wissenschaftliche Begleitung der Pilotprojekte trägt dazu bei, nachhaltige Baupraktiken weiter zu verbessern und breiter zu implementieren. Insgesamt fördert das Gesetz die Nachhaltigkeit im Bauwesen, indem es Flexibilität und Innovation ermöglicht, Ressourcen schont und die Baukosten senkt, während grundlegende Sicherheits- und Gesundheitsstandards gewahrt bleiben.

Für die Offsite-Hersteller kann der neue Entwurf einen signifikanten Mehrwert für die Weiterentwicklung der Bausysteme bieten. Zudem gibt es Bauherren mehr handlungsspielraum bei der Wahl alternativer Baustoffe.

Hallo, ich bin Martin Schuy

Seit Anfang 2020 bin ich in der Produkt- und Projektentwicklung im Bereich des seriellen und modularen Bauens tätig. Hierbei liegt mein Fokus auf bezahlbaren Bauen. In dieser Zeit habe ich vielfältige Erfahrungen in der Projektleitung sowie in Beratungsmandaten für die Nachverdichtung im urbanen Raum gesammelt.

In meiner letzten Position habe ich mich stark in die Produktentwicklung eines Holzbauwerks eingebracht und die Projektleitung für ein Bauvorhaben in Berlin mit ca. 70 Wohneinheiten sowie einer Kita und ambulanten Pflegestation in Holzmodulbauweise vollzogen.

Seit 2024 beschäftige ich mich mich Selbstständig bei SUSTAINABUILT® und CONTRACTING-ENERGY .

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